Arbeit, Leben, Gerechtigkeit

 

 


95. Jahre Arbeiterwohlfahrt in Gelsenkirchen - Horst.

95 Jahre AWO Horst – Nord: Die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt in Gelsenkirchen – Horst

EINLEITUNG

Die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt in Horst

Am 25. November 2018 wird der AWO-Ortsverein Horst-Nord 95 Jahre.

Viele Horster Bürgerinnen und Bürger waren maßgeblich am Aufbau beteiligt.

Hierzu muss man wissen, dass durch die zwölfjährige Diktatur der Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 viele Mitglieder zweimal Aufbauarbeit geleistet haben.

Erst kam der Aufbau nach der Gründung 1923, dann der Wiederaufbau ab 1945.

Aber jede Geschichte hat einen Anfang und ein Ende.

Gründung und Beginn der Arbeiterwohlfahrt

Um die Jahrhundertwende herrschte im Deutschen Reich Leid, Elend, Hunger, Arbeitslosigkeit.

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg 1918 griff eine bis dahin nicht gekannte Massenverelendung um sich, Millionen von Deutsche waren auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.

Die arbeitende Bevölkerung musste zusehen, wie sie über die Runden kam. Die Bürgerlichen erhielten bereits von Hilfsorganisationen Unterstützung, denn bereits am 09. November 1897 gründete der Theologe Lorenz Werthmann in Köln den Caritasverband, um eine drohende Zersplitterung der katholischen sozialen Hilfsangebote abzuwenden.

Also brauchte man auch für die arbeitende Bevölkerung eine Organisation, die sich für Bedürftigen einsetzt.

Um eine solche Organisation zu gründen, benötigte man jemand, der das Herz auf dem rechten Fleck und die Not am eigenen Leib erfahren hat.

Und dafür war Marie Juchacz die richtige Person.

 

Gründung und Beginn der Arbeiterwohlfahrt

Um die Jahrhundertwende herrschte im Deutschen Reich Leid, Elend, Hunger, Arbeitslosigkeit.

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg 1918 griff eine bis dahin nicht gekannte Massenverelendung um sich, Millionen von Deutschen waren auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.

 

Die arbeitende Bevölkerung musste zusehen, wie sie über die Runde kam. Die Bürgerlichen erhielten bereits von Hilfsorganisationen Unterstützung denn bereits am 09. November 1897 gründete der Theologe Lorenz Werthmann in Köln den Caritasverband um eine drohende Zersplitterung der katholischen sozialen Hilfsangebote abzuwenden.

 

Also braucht man auch für die arbeitende Bevölkerung eine Organisation, die sich für die Bedürfnisse einsetzt.

 

Um eine solche Organisation zu gründen, benötigte man jemanden, der das Herz auf dem rechten Fleck und die Not am eigenen Leibe erfahren hat.

 

Und dafür war Marie Juchacz die richtige Person.

 

Marie Juchacz geb. Gohlke, erblickte am 15.03.1879 als Tochter des Zimmermanns Teodor Gohlke und dessen Ehefrau Henriette in Landsberg an der Warthe in der Provinz Posen das Licht der Welt.

 

Mit gerade einmal 14 Jahren arbeitete sie 1893 zunächst als Dienstmädchen in mehreren Haushalten und danach für kurze Zeit als Fabrikarbeiterin.

 

Von 1896 bis 1898 war sie in der Landespsychiatrie in Landsberg als Wärterin tätig, Anschließend absolvierte sie in der Werkstatt des Schneidermeisters Bernhard Juchacz den sie 1903 heiratete, eine Lehre zur Schneiderin. Die Ehe aus der zwei Kinder hervorgingen wurde 1906 geschieden.

 

Marie Juchacz begann, sich, ermuntert durch ihren älteren Bruder Otto, für die Politik und die Sozialdemokratie zu interessieren.

 

1906 zog sie mit beiden Kindern und ihrer Schwester Elisabeth Röhl nach Berlin, hier lebte bereits ihr Bruder Otto. In ihrer Heimatgemeinde war für Frauen keine politische Betätigung möglich.

 

1907 traten Maria Juchacz und ihre jüngere Schwester Elisabeth Röhl geb. 22. August 1888 in den Frauen und Mädchenbildungsverein und ein Jahr später 1908 in die Sozialdemokratische Partei Deutschland ein.

 

Bereits kurz nach ihrem Beitritt erhielten die Schwestern ihre ersten Ämter in der Sozialdemokratischen Frauenbewegung.

 

Frauen hatten zu dieser Zeit wenig Rechte. In Deutschland galt immer noch das Dreiklassenwahlrecht, und n politischen Parteien durften sie auch für ihre politischen Interessen eintreten.

 

Erst im Jahr 1908, nach der Aufhebung des preußischen Vereinsgesetzes, durften sich Frauen Parteipolitisch engagieren.

 

Marie Juchacz wurde noch im gleichen Jahr in den Vorstand des SPD – Wahlkreisvereins Neukölln gewählt und gründete und gründete eine „Arbeitsgemeinschaft für fortgeschrittene und Interessierte Frauen“.

 

Marie Juchacz wurde noch im gleichen Jahr in den Vorstand des SPD – Wahlvereins Neukölln gewählt und gründete eine „Arbeitsgemeinschaft für fortgeschrittene und interessierte Frauen“.

 

1913 war Marie Juchacz eine Politikerin mit hohem Bekanntheitsgrad. Sie hatte in Köln eine bezahlte Anstellung als Parteisekretärin, außerdem war sie bis 1917 Frauensekretärin der SPD in Köln.

 

Marie Juchacz ging nach Köln, ihre Schwester Elisabeth Röhl blieb zurück. und kümmerte sich um die beiden Kinder ihre Schwester Lotte und Paul sowie um ihren Sohn Fritz Michael.


Im Juli trennte sich Elisabeth Röhl von ihrem Ehemann und zog mit den drei Kindern nach Köln zu Marie.

 

Hier in Köln ergriffen Frauen die Initiative zur Gründung der Arbeiterwohlfahrt. Im kleinen Sälchen des Volkshauses entwickelte SPD - Frauensekretärin Marie Juchacz bereits 1915 ihre Ideen.

 

Die Frauen um sie herum – Elisabeth Roehl - Kirschmann, Else Meerfeld, Hede Runovski und Anna-Maria Schulte – waren begeistert.

 

Köln war damit zur Keimzelle der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland geworden.

 

Erst vier Jahre später 1919 erfolgte die offizielle Gründung in Berlin, wohin Marie Juchacz übergewechselt war.

 

Anna-Maria Schulte organisierte den Bezirk Oberrhein dieser großen Hilfsorganisation.

 

Als 1917 sich die SPD Spaltet und zur Gründung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei kam, holte der Parteivorsitzende Friedrich Ebert Marie Juchacz als Frauensekretärin nach Berlin zurück. Sie gehörte als einzige Frau ab 1917 dem SPD – Parteivorstand an.

 

Marie Juchacz setzte sich mit anderen Frauen in Deutschland ein, am 30 November.1918 wurde das Wahlrecht über die Wahlen zur verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung gesetzlich fixiert.

 

Somit konnten Frauen in Deutschland bei der Wahl am 19. Januar. 1919 zum ersten Mal in Deutschland Wählen und gewählt werden. Von den 423 Abgeordneten waren 41 Frauen, darunter Marie Juchacz und ihre Schwester Elisabeth Röhl.

 

Marie Juchacz hielt als erste weibliche Abgeordnete am 19. Februar 1919 eine Rede.

 

Marie Juchacz setzte ihre Idee welche sie 1915 bereits in Köln hatte um, und rief eine Arbeiterwohlfahrtspflege ins Leben.

 

Am 13. Dezember 1919 schlug sie in Berlin dem Hauptausschuss der SPD die Gründung der Arbeiterwohlfahrt vor.

 

Zu den Mitbegründerinnen gehörten neben Marie Juchacz, Elfriede Ryneck (2. Vorsitzende), ElisabetRöhl, Lore Agnes, Walter Friedländer, Louise Schroeder, und Hedwig Wachenheim.

 

95. Jahre Arbeiterwohlfahrt in Gelsenkirchen – Horst, zwischen 1925 und 1933.

Der AWO- Ortsverein Horst – Nord kann auf 95 Jahre zurückblicken. Mühsam organisierten die Frauen das Überleben der Familie. Die Lebensbedingungen in Gelsenkirchen und in dem damals selbständigen Gemeinde Horst – Emscher (1891 bis 1928), sowie in ganz Deutschland verschlechterten sich in den 20er Jahren von Tag zu Tag zunehmend. Er war nur eine Frage der Zeit, wann die Inflation eintreten würde, denn der französische Staatschef Ponciere wollte weitere Stundungen nur zustimmen, wenn Frankreich Zugriff auf deutsche Industrieanlagen erhielt, er dachte hier in erster Linie an die Zechen des Ruhrgebietes, denn unsere Kohle war für die französische Stahlindustrie lebenswichtig.

Im Jahr 1923 besetzten 100.000 belgische und französische Soldaten das Ruhrgebiet.

Am Morgen des 11. Januar 1923 gegen 10:30 Uhr traf eine Radfahrergruppe von 25. Soldaten von der Bottroper Straße her in Horst ein und erklärten Horst als besetzt.

Horst sollte 500 Soldaten und 100 Pferde Quartier gewähren. Die Offiziere erhielten Privatquartiere, die Mannschaften brachte man in Schulen und im Gesellenhaus unter, die Pferde erhielten die Ställe der Horster Rennvereins.

Die Horster Bevölkerung leistete praktisch keinen Widerstand, was sollten sie auch gegen die starken truppenverbänden ausrichten. Die Not wurde von Tag zu Tag größer und so kam der Gedanke auf, die Ernährung der Bevölkerung durch Volksküchen wie es bereits im Ersten Weltkrieg gab, sicherzustellen.

Am 01. November 1923 wurde eine solche Volksküche in der Emscher schule in Betrieb genommen. Hier sollten in erster Linie Armenunterstützungsempfänger, Kriegsbehinderte und Sozialrentner aber auch andere Bedürftige eine warme Mahlzeit erhalten.

Trotz der schlechten Zeiten waren die Auslagen der Horster Geschäften prall gefüllt, die Geschäftsleute wollten ihre Ware in diesen Zeiten nicht gegen unbeständiges Geld verkaufen und so geriet der Handel ins Stocken.

Seit 1919 gab es die Arbeiterwohlfahrt in Deutschland, schon lange wünschten sich die Frauen in der Horster SPD, die Zeit 1919 immer aktiver wurde, eine Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt in Horst.

In einer Filialversammlung der Horster Sozialdemokraten in der Gaststätte Beckmann an der Markenstraße/Devensstraße wurde der lang ersehnte Wunsch der Horster Genossinnen Tatsache. Die Arbeiterwohlfahrt wurde gegründet.

 

Der Drang nach praktischer Betätigung konnte sich nun auswirken. Es war ein erfreuliches Zeichen das sich die Frauen bereit erklärten, mit 24 Genossinnen die schwere Aufgabe der Pflege der Ärmsten der Armen zu erfüllen.


Erster Vorsitzender wurde der Armenpfleger Reinhard Möckel, Wilhelmine Katzwinkel wurde seine Stellvertreterin. Johann Reichrath, Vorsitzender der Horster Sozialdemokraten. sagte die volle Unterstützung der örtlichen Partei zu.


Die Arbeit der AWO – Ortsgruppe Horst hatte sich bewährt, das verkündete der Vorsitzende Reinhard Möckel auf der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe am 11. Januar 1925 im Lokal Beckmann an der Markenstraße.

 

Wilhelmine Katzwinkel erhielt ein großes Lob, das sie ihrer kleinen Wohnung an der Franzstrasse zwischen Markenstraße und der Straße zum Bauverein zu Verfügung gestellt hatte, wo die Frauen sich zu Näh- und Handarbeitsarbeiten trafen.

 

Reinhard Möckel gab den Vorsitz ab, dieses Amt übernahm Wilhelmine Katzwinkel, Möckel wurde ihr Stellvertreter.

 

Ca. 10 Millionen Tonnen Kohle lagen Ende 1925 im Ruhrgebiet auf Halden, dies bedeutete fast einen Monat Förderungsausfall. Zwangsläufig begann man mit Entlassungen.

 

Am Samstag. 08. August. 1925 war es soweit, alle vier Nordstern Schächte wurden stillgelegt. 3.728 Arbeiter und 116 Angestellte wurden entlassen.

So klopfte Frau Sorge mit Armut und Hunger an viele Horster Haustüren.

 

Am Sonntagmorgen 01. August 1926 wurde auf Nordstern I/II die Arbeit wiederaufgenommen. die Schächte III/IV lagen weiter Still.

 

In der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1927 teilte der Vorsitzende der SPD, Johannes Reichrath mit, das es an der Spitze der Horster Arbeiterwohlfahrt einen Wechsel gegeben hat.

 

Die Genossin Wilhelmine Katzwinkel hatte aus familiären Gründen der Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt und ihr Mandat im Horster Gemeinderat niedergelegt.

Neue Vorsitzende der AWO wurde Anna Podschwadek, als Stellvertreterin stand Angelika Wagner ihr zur Seite.

 

Angelika Wagner war die Mutter von Heinz Wagner Emden der in den 50er Jahren das erste zweistöckige Kaufhaus an der Essener Straße/Ecke Industriestraße gebaut hat.

 

Am 30. Januar 1929 fand in Recklinghausen eine Unterbezirkskonferenz des AWO – Bezirks Recklinghausen -  Gelsenkirchen statt, da die heutige drei Stadtbezirke Gelsenkirchen West/Nord und Ost bis 1945 zum Kreis Recklinghausen gehörte.

Auf der Unterbezirkskonferenz wurde die Genossin Pfeifenbring aus Buer n den Gesamtvorstand der Arbeiterwohlfahrt gewählt.

Am 27. Februar 1929 fand im August- Bebel – Haus in Gelsenkirchen eine Sitzung des Unterbezirks der Arbeiterwohlfahrt statt.

Thema: Die Aufgabe der Arbeiterwohlfahrt – Frauen (AWF) beim Aufbau des Amtlichen Fürsorgewesens. In der anschließenden Diskussion sprach der Horster Emil Rottemann über seine Erfahrung als langjähriger Führsorgedezernent in der Gemeinde Horst.

 

Die Aufgabe der Arbeiterwohlfahrt wuchs täglich, so gab es Anfang 1929 in Horst 598 erwerbslose Frauen und Männer, und durch den Zusammenbruch der New Yorker Börse am 29. Oktober wurden es täglich mehr.

 

Die Weltwirtschaftskrise war ausgebrochen, so gab es im Sommer 1930 in Deutschland über zwei Millionen Erwerbslose. Diese Zahl sollte noch bis zum Winter 1931/32 auf sechs Millionen ansteigen.

 

Zu dieser Zeit erschien im Horster Süden die hektographierte Zeitschrift „Der Rote Sender funkt“, die von der Kommunistischen Partei (KPD) herausgegeben wurde.

Diese Zeitschrift beschäftigte sich nun immer öfter mit der Horster AWO- Vorsitzenden Anna Podschwadek und ihrem Ehemann Wilhelm, der als Polizeibeamter in Horst tätig war.

 

Es erschienen Artikel wie: „FRAU SCHUPO LS LUMPENSAMMLERIN“. Hierbei ging es um die Tätigkeit von Anna Podschwadek als Armenpflegerin und Altkleidersammlungen, welche die AWO regelmäßig durchführte.

Als am Montag 30. Januar 1933 Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichkanzler ernannte, war es die Errichtung der totalitären Herrschaft der Nationalsozialisten.

 

Die Nationalsozialisten wollten die Arbeiterschaft in Deutschland in die Nationale Front eingliedern, sie sollten so ausgebaut werden, dass die später als Vorbild für Wohlfahrtseinrichtungen gelten sollte.

 

Die Absicht der Nationalsozialisten ließ sich aber nicht verwirklichen, weil niemand. Die Verantwortlichen auf allen Ebenen und die bundesweit 135.000 ehrenamtlichen Mitglieder der AWO versagten sich jedem Versuch der Gleichschaltung.

 

Die AWO leistete Hilfen für die Familien Inhaftierter, Emigrierter und Ermordeter. Bald wurde sie selber Zielscheibe nationalsozialistischer Aggression.

Marie Juchacz musste Deutschland bereits 1933 verlassen um der Verfolgung und Verhaftung zu Entgehen.

 

 Im Mai 1933 erfolgte die Auflösung und das Verbot der AWO.

 

Die Konten wurden beschlagnahmt, Heime und sonstige Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt wurden von Nazis übernommen.

 

Viele aktiven Mitglieder kamen ins Gefängnis und Konzentrationslagern, so wie die Horster Kaspar Hüther, Fritz Naujoks, viele kehrten nie wieder zurück.

 

 Die Zeit von 1933 bis 1945 geprägt durch Verfolgung, Inhaftierung, äußere und innere Emigration sowie

zum Teil aktiver Widerstandsarbeit.

 

Die Horster Arbeiterwohlfahrt ab 1945:

 

Der zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 machte ein Familienleben für viele in unserer Gemeinde wie in ganz Deutschland unmöglich. Kriegsdienst und Gefangenschaft der Männer, Evakuierung und Flucht der Frauen zerrissen die Beziehungen zwischen Familien für Jahre.

 

Die Männer herausgerissen aus beruflichen und persönlichen Zusammenhängen, mussten sich mit der ungewohnten Lebenssituation als Soldat zurechtfinden.

 

Die zurückgebliebenen Frauen mussten sich allein durchschlagen. Unter schwierigen Bedingungen sorgen Mütter für ihre Kinder; Eltern und Großeltern.

 

Die ständigen Bombenangriffe während des Zweien Weltkrieges auf unserem Stadtteil und die zunehmende Lebensmittelknappheit verwandelten Hausarbeit immer wieder In „Überlebensarbeit“.

 

Mit Hamsterkäufen, Schwarzmarktgeschäften und „Organisieren“ sicherten Frauen nach 1945 die Existenz ihrer Angehörig

Und so machten sich die Frauen der Arbeiterwohlfahrt, die ja bis 1933 Gutes geleistet hatten, wieder an die Arbeit. Unter ihnen war noch eine große Zahl frühere Helferinnen und Helfer, die aus der Anfangszeit der SPD – Frauengruppe aus dem Jahr 1919 stammten und 1923 die Horster AWO aus der Taufe gehoben haben. Frauen und Männer wie Anna Podschwadek, Luise Michalski, Fanny Reichrath, Lina Naujoks. Mimi Katzwinkel und nicht z vergessen (Grete) Haferkamp. die bereits als 13- jährige den Weg über die sozialistische Arbeiterjugend zur SPD – Frauengruppe und der AWO fand.

Diese Frauen und noch viel mehr – haben nicht gestöhnt und gejammert, sondern zur Schüppe gegriffen und haben sich Wege durch die Trümmer geschaffen. Für sie stand im Vordergrund, Evakuierung, Hungernden du Heimatlosen zu helfen.

Das alte Zechenhaus, in dem dieser Kindergarten mit Nähstube entstand, befand sich an der Stelle wo der Eingang des heutigen Städtischen Kindergartens an der Landecker Straße ist. Dieser Kindergarten wurde von vielen Ehrenamtlichen Helferinnen der AWO, SPD und Falken in enger Zusammenarbeit geführt.

Luise Michalski leitete nach dem Krieg die Horster Arbeiterwohlfahrt

 

1946 übernahm Grete Haferkamp den Vorsitz:

Nach dem Hochwasser im Jahr 1946 fand im Sommer bereits das erste Sommerfest der Arbeiterwohlfahrt und der Falken rund um das Horster Schloss statt.

 

Als 1948 die Währungsreform kam wurde auch die Arbeiterwohlfahrt empfindlich getroffen. Das Spürte in erster Linie die Helferinnen und Helfer, die mit der unmittelbaren Betreuungsarbeit vor Ort zu tun hatten, die eigenen Mittel waren durch die Währungsreform aufgezehrt, nun war man auf das Ausland angewiesen.

 

Wie hätte es in Deutschland ohne Auslandspenden, so kurz nach Kriegsende, ausgesehen?

 

Die Auslandspenden setzte die AWO nicht nur in den Stand, vielen tausende Menschen zu helfen, sondern ermöglichte es, in den Jahren 1947. 1948 und 1949 umfangreiche Maßnahmen durchzuführen, denn ohne die Spenden von Fett, Kakao, Milchpulver und Nährmitteln hätte man vielen nicht helfen können.

 

Unter der Leitung von Grete Haferkamp setzten die Helferinnen und Helfer die zerstörte Fahradhalle der Zeche Nordstern wieder instand, in der das vom schwedischen und britischen Roten Kreuz zur Verfügung gestellte Essen verteilt wurde.

 

Im Zuge der Umgestaltung des Geländes der Zeche Nordstern zur Bundesgartenschau 1997 wurde die Fahrradhalle dem Erdboden gleichgemacht.

 

An der Stelle der Fahrradhalle befinden sich heute Wohnhäuser der Straße“ Am Bugapark“.

 

1952 leitete einer der ältesten Kämpfer der Arbeiterwohlfahrt, Kaspar Hüther, im AWO – Heim die Jahreshauptversammlung. Hüther sprach von Idealismus und ehrenamtlicher Arbeit, damit die Aufgabe der Nothelfer mit Erfolg durchgeführt werden konnte.

Hüther hatte in dieser Versammlung großen Anteil daran, dass der neue Vorstand mit guten Leuten besetzt wurde.

 

Erneut wurde Grete Haferkamp zur Vorsitzenden gewählt, ihre Stellvertreterinnen wurde Fanny Reichrath und Luise Michalski. Nach ihrer Wiederwahl rief Grete Haferkamp alle Mitglieder auf, dass es gelinge, den AWO – Ortsverein Horst einem der aktivsten im Gelsenkirchener Kreisverband zu machen.

 

Von 1957 bis 1975 gehörte Grete Haferkamp der SPD – Ratsfraktion fast ununterbrochen an. Sie machte sich besonders stark für den Neubau des Jugendheims Buerer Straße, das 1960 eröffnet werden konnte.

 

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